Obwohl die beiden Hosts Natalie und Pia sich schon beim ersten Kennenlernen sicher waren, dass ihnen die Themen so schnell nicht ausgehen würden, hatte das Kind keinen Namen. „Sixpack“ fand Pia gut, wegen der sechs Kinder zwischen 2 und 28, auf die sie es zusammen bringen. Natalie war erst für „Das wird schon“ – eine Botschaft, die für sie immer mitschwingen sollte. Am Ende wurde es ein Titel, mit dem man hervorragend arbeiten kann: Don’t call me Mutti. Frauen mit Kind werden zu Müttern. Manche – siehe Mutti Merkel – brauchen dazu nicht einmal zwingend das Kind. Davor waren wir aber alle mal etwas ganz anderes: I’m a bitch, I’m a lover, I’m a child, I’m a mother, I’m a sinner, I’m a saint, I do not feel ashamed. (Meredith Brooks)
So much more than Mutti
Die Ambivalenz der Mutterschaft zeigt sich das erste Mal mit einem zweiten Strich auf dem Teststreifen. Damit ändert sich das komplette Leben und gleichzeitig bleibt alles beim Alten. Auch wenn die Frau mit wachsendem Bauch, einem Baby im Kinderwagen oder Kleinkind an der Hand als eigenständige Person in der öffentlichen Wahrnehmung zu schwinden scheint, bleibt sie der facettenreiche Mensch, der sie immer war. Dualität verstehen wir häufig als gegensätzlich oder wertend: Tag und Nacht, schlecht und gut, dick und dünn, groß und klein. Dabei sind die zwei Seiten einer Medaille im Ursprung zunächst einfach nur das: zwei Seiten, die zusammen eins ergeben. Man kann in der Mutterrolle aufgehen und darin das größte Glück finden und bleibt doch auch die, die man war: mit Bedürfnissen, Interessen und Träumen. Wir müssen uns nicht entscheiden. Wir können beides zur selben Zeit fühlen. Warum also sollen Mütter kategorisch mit Baby- und Kinderthemen angesprochen und umworben werden? Klar, die Verantwortung ist eine andere, Entscheidungen werden auf anderen Grundlagen getroffen als früher. Aber Frauen mit Kindern sind nicht nur Mütter, und genau dafür kommen die beiden Hosts alle zwei Wochen vor dem Mikro zusammen. Zwei Frauen, die sich nicht nur in einer einzigen Rolle wiederfinden möchten. Pia und Natalie tauschen sich darüber aus, was sie gerade beschäftigt. Das geht von Einschlafproblemen von Natalies Jüngstem bis zur Frage, was denn unter Schicksal zu verstehen sei. Die beiden schauen gemeinsam, aber aus sehr unterschiedlichen Positionen auf Träume, Perspektiven und Themen, die weit über den Familienalltag hinausgehen. Zwei Frauen mit 21 Jahren Altersunterschied, verbunden durch gemeinsame Erfahrungen. Und so sagen sie allen bitches, lovers, children und mothers dieser Welt: Wir fühlen euch! Das wird schon!