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Gemeinsam essen

Wenn es um das Thema Essen geht, scheiden sich die Geister, was eine gesunde Ernährung wirklich ausmacht. Unser Essverhalten als Erwachsene ist oft geprägt von alten Denkmustern, Familiengewohnheiten, manchmal auch von einem  Belohnungssystem, sowie von äußeren Umständen.

Kind füttert Vater mit einem Löffel, die Mutter guckt zu

Christine Balke Heitzig

27.04.2023

Lesezeit 3 Minuten

Oft ändert sich unsere Ernährungseinstellung mit einem positiven Schwangerschaftstest. Ab diesem Zeitpunkt sind wir nicht mehr nur für unsere Gesundheit verantwortlich, sondern auch für die unseres Babys. Viele Frauen beschäftigen sich zu diesem Zeitpunkt das erste Mal ausführlicher mit dem Thema Nährstoffe, Vitamine etc. Und das ist auch völlig in Ordnung. Wir wissen, je gesünder beziehungsweise ausgewogener wir uns ernähren, umso besser geht es unserem Kind. Ist das Baby erst einmal da, verändern sich unsere Essgewohnheiten oft. Mit dem steigenden Alter der Kinder achten wir manchmal mehr darauf, dass es unseren Kindern gut geht, lassen aber oft außer Acht, nach uns selbst zu sehen. Wird das Baby noch gestillt, ist es einfach: Babys haben ein instinktives Gefühl für Hunger und Sättigung. Sie schreien, wenn sie Hunger haben, und hören auf zu trinken, wenn sie satt sind. Laut Julia Litschko, Mitbegründerin des confidimus-Prinzips, ist diese Grundeinstellung in jedem vorhanden. Basierend auf der sogenannten somatischen Intelligenz spüren Kinder, wann sie hungrig sind, wie sich Sättigung anfühlt und welches Lebensmittel, oder welche Nährstoffe sie wann benötigen. Sie beschreibt die „besondere Fähigkeit unseres Körpers, uns über Signale der Bekömmlichkeit, aber auch anhand von Lust oder Abneigung zu zeigen, was er gerade braucht, was nicht und was vielleicht sogar schädlich sein könnte“. Doch was bedeutet das im Alltag? Lassen wir unsere Kinder selbst aussuchen, was sie essen? Würden sie sich dann nicht nur von Süßigkeiten ernähren?

Vielfalt in jeder Form

Eltern stellen sich oft die Frage, warum Kinder „Grünes“ beziehungsweise. gesundes Essen ablehnen, während sie jede Art von Nachtisch freudig ausprobieren. Der Grund hierfür liegt in der Muttermilch, die fett und süß ist, also nährstoffreich und sicher. Bitterstoffe, wie sie in manchen „gesunden“ Lebensmitteln vorkommen, werden daher oft als „nicht sicher“ vom Körper eingestuft. Der Grund: Es gibt auf der Welt kein einziges Lebensmittel, das süß schmeckt, aber gleichzeitig giftig ist. Aber keine Sorge, mit der Zeit stellt sich eine Offenheit für Vielfalt ein, vorausgesetzt, wir beachten ein paar wichtige Faktoren. Die ersten drei Jahre sind prägend, was das Thema Ernährung angeht. Vor allem in dieser Zeit formt sich der Geschmackssinn der Kinder. Wenn wir also von der Muttermilch zur Beikost und dann weiter auf „handfeste“ Nahrung umstellen, sollten wir auf eine größtmögliche Vielfalt achten. Je mehr Lebensmittel die Kinder kennenlernen, umso leichter fällt es ihnen später, die richtigen Nahrungsmittel zu wählen. Ein Kind, das nie Fisch oder Grünkohl probiert hat, kann später darauf keine Lust entwickeln, da es den Bezug nicht herstellen kann. Der Körper kann keinen Appetit auf Dinge bekommen, die wir nicht kennen. Einer der wichtigsten Grundsätze, über alle Ernährungsrichtungen hinweg, ist die Vielfalt in der Auswahl der Lebensmittel. Dabei sind frische, natürliche Lebensmittel verarbeiteten Lebensmitteln vorzuziehen. Konservierungs- und Geschmacksstoffe verfälschen den ursprünglichen Geschmack und nehmen den Kindern die Möglichkeit, sich eine Meinung darüber zu bilden, ob sie ein bestimmtes Obst oder Gemüse mögen. Jüngere Kinder lieben es zudem, mit Lebensmitteln zu „spielen“. Sie nehmen sie in die Hand, knautschen und rollen sie, riechen daran, um sie dann in den Mund zu nehmen – und manchmal wieder auszuspucken. Tischmanieren? Nicht in Sicht. Und das ist auch gut so! Ein Blick in die Tierwelt genügt, um zu sehen, dass zum Beispiel junge Tiere dies instinktiv auch erst einmal so machen. Ein Sicherheitsmechanismus und für unsere Kinder eine hervorragende Möglichkeit, um eine Beziehung zum Lebensmittel aufzubauen. Es lohnt sich also, Zeiten oder Räume einzubauen, in denen Kinder ihr Essen „erfahren“ dürfen.

Hand hält einen Keks in die Kamera, der ein lustiges Gesicht aus Zuckerguss hat

Kurz zusammengefasst

Vielfalt anbieten – möglichst unverarbeitete Lebensmittel ausprobieren

Spaß! Beim Planen, Einkaufen und Zubereiten

Vertrauen haben – unsere Kinder wählen intuitiv, wir bieten das bestmögliche Umfeld

Druck rausnehmen – gesunde Ernährung ist nicht so schwierig und man kann jederzeit mit (kleinen Schritten) anfangen

Schokolade ist besser als Chips (Fett und Kohlenhydrate in der Schokolade lassen sich besser verstoffwechseln, wenn das nicht gute Nachrichten für Schokoladenliebhaber sind?)

Schlechte Esser und die großen Geschwister

Wer in einer Familie mit mehreren Kindern lebt, der weiß, man kann es nie allen recht machen – und das müssen wir auch nicht! Für das Thema Vielfalt reicht es, wenn man etwas Frisches auf den Tisch stellt. Alle können sich davon bedienen und ihr Essen zusammenstellen. Wichtig hierbei: Eltern sind Vorbilder. Wir müssen nicht anfangen, Rosenkohl zu essen, aber wenn wir mit Genuss essen und unsere Kinder das sehen, dann ist der erste Schritt schon getan. Die Menge allein entscheidet nicht, wie „gut“ ein Kind isst. Wir alle haben einen unterschiedlichen Stoffwechsel. So braucht ein Teenager andere Nährstoffe als ein Kindergartenkind oder die Eltern. Kinder, die sich viel bewegen, verlangen oft nach mehr Kohlenhydraten, während andere mit einem kleinen Frühstück auskommen und topfit sind.  Eltern sollten dann aufmerksam werden, wenn Kinder „emotional“ essen, also wenn sie etwas beschäftigt, ihre Bedürfnisse auf emotionaler Ebene nicht erfüllt werden und sie dies durch Essen versuchen zu kompensieren. In diesem Fall hilft meist Zuneigung und ein offenes Gespräch. Wenn wir verstehen, welches Bedürfnis hinter einem solchen Essverhalten steht, können wir die damit verbundenen Gefühle ansprechen und eine Lösung finden.

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