Um im hektisch-chaotischen Alltag nicht häufiger als meine Kinder gestresst und trotzig zu reagieren, ist es für mich überlebenswichtig, mir Inseln der Freiheit zu schaffen. So tanke ich neue Energie für die Kleinen, die so viel Energie in Anspruch nehmen. Denn ich bin eben nicht nur Papa, sondern auch Mensch. Selbstfürsorge mit zwei kleinen Kindern, geht das überhaupt?
Es ist eines der natürlichsten Bedürfnisse: Ruhe und Erholung. Wie wichtig das ist, merke ich, wenn ich eben keinen Freiraum bekomme: müde, unausgeglichen, gereizt. Schwierige Kombination, wenn man doch eigentlich fürsorglicher Vater sein möchte. Ich habe erkannt, wie begrenzt meine Zeit ist. Also machte ich mich auf die Suche nach Lösungen, die mir helfen, den Spagat zwischen Papasein, Arbeit und Freizeit zu meistern.
Trick 1: Flexibilität als Schlüssel, etwa durch flexible Arbeitszeiten. So kann ich selbst im Winter noch Nachmittagssonne genießen, bevor alles ab 16 Uhr langsam in Dunkelheit getaucht wird – Spielplätze inklusive.
Trick 2: Kleine Pausen im Alltag werden sinnvoll genutzt, um meinen Kopf vorübergehend in den Stand-by-Modus zu schicken: der morgendliche Kaffee, die Mittagspause, die 20 Minuten, in denen sich die Kids beschäftigen.
Trick 3: Am meisten Zeit für mich gewann ich durch klare Absprachen mit der Kindesmutter. Das Wechselmodell stand nie zur Debatte. Daher verbringen die Kinder jedes zweite Wochenende bei der Mama. Bedeutet für mich 48 Stunden Me-Time. Hallo, neue Freiheit, schön, dich kennenzulernen. Und wie beim Kennenlernen einer neuen Person, war ich anfangs leicht überfordert mit der ungewohnten Situation. So viel Zeit für mich, was soll ich nun tun? Wer bin ich eigentlich, wenn ich nicht Papa bin? Den Deeptalk mit mir selbst beiseitegeschoben, machte ich erst mal den Haushalt. Wirklich erfüllend war das nicht. Keine Überraschung.