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Ich bin Papa … aber wer noch?

Es ist Viertel nach acht. Der Kaffee dampft in der Tasse und für einen Moment genieße ich die Ruhe am Fenster, bevor mich die Arbeit ruft. Die Kinder sind bereits in der Kita und der Schule. Der erste Tropfen Kaffee berührt meine Lippen – 5 Milliliter Me-time. 

eine rote Kaffeetasse, in der Mitte des Kaffees ist eine Insel, auf der steht: me-time. Illustration für die Vater-Kolumne

David Ulc

27.10.2025

Lesezeit 2 Minuten

Um im hektisch-chaotischen Alltag nicht häufiger als meine Kinder gestresst und trotzig zu reagieren, ist es für mich überlebenswichtig, mir Inseln der Freiheit zu schaffen. So tanke ich neue Energie für die Kleinen, die so viel Energie in Anspruch nehmen. Denn ich bin eben nicht nur Papa, sondern auch Mensch. Selbstfürsorge mit zwei kleinen Kindern, geht das überhaupt?
 

Es ist eines der natürlichsten Bedürfnisse: Ruhe und Erholung. Wie wichtig das ist, merke ich, wenn ich eben keinen Freiraum bekomme: müde, unausgeglichen, gereizt. Schwierige Kombination, wenn man doch eigentlich fürsorglicher Vater sein möchte. Ich habe erkannt, wie begrenzt meine Zeit ist. Also machte ich mich auf die Suche nach Lösungen, die mir helfen, den Spagat zwischen Papasein, Arbeit und Freizeit zu meistern.


Trick 1: Flexibilität als Schlüssel, etwa durch flexible Arbeitszeiten. So kann ich selbst im Winter noch Nachmittagssonne genießen, bevor alles ab 16 Uhr langsam in Dunkelheit getaucht wird – Spielplätze inklusive. 
Trick 2: Kleine Pausen im Alltag werden sinnvoll genutzt, um meinen Kopf vorübergehend in den Stand-by-Modus zu schicken: der morgendliche Kaffee, die Mittagspause, die 20 Minuten, in denen sich die Kids beschäftigen. 
Trick 3: Am meisten Zeit für mich gewann ich durch klare Absprachen mit der Kindesmutter. Das Wechselmodell stand nie zur Debatte. Daher verbringen die Kinder jedes zweite Wochenende bei der Mama. Bedeutet für mich 48 Stunden Me-Time. Hallo, neue Freiheit, schön, dich kennenzulernen. Und wie beim Kennenlernen einer neuen Person, war ich anfangs leicht überfordert mit der ungewohnten Situation. So viel Zeit für mich, was soll ich nun tun? Wer bin ich eigentlich, wenn ich nicht Papa bin? Den Deeptalk mit mir selbst beiseitegeschoben, machte ich erst mal den Haushalt. Wirklich erfüllend war das nicht. Keine Überraschung. 

Vater mit zwei Kindern im Aussichtsturm Look 360° Panorama über Oberkassel

Der Kolumnist

David Ulc lebt im Düsseldorfer Süden, hat zwei Kinder und ist frisch alleinerziehend. In seiner neuen Kolumne berichtet er von Vaterschaft und allen großen und kleinen Tücken, die es dabei zu bewältigen gibt.

Mit der Zeit lernte ich, meine Zeit sinnvoller zu nutzen. Die Trennung war immerhin schon mehr als ein Jahr her. Ich habe alte Hobbys aufleben lassen und neue Dinge für mich entdeckt. Tschüs, Komfortzone. Hallo, schöne neue Welt! Konzerte, Töpferkurs, Reisen mit Freunden UND allein – meine kinderfreie Zeit füllte ich mit vielen erfüllenden Aktivitäten. Wäre meine Freizeit ein Arbeitszeugnis, stünde dort „stets zu unserer vollsten Zufriedenheit“. Tatsächlich merkte ich, wie sich mein voller Akku langfristig positiv auf das gesamte Familienleben auswirkte. Je ausgeglichener ich war durch alles, was ich erlebt hatte, umso offener wurde ich für alles, was meine Kinder tagtäglich erlebten. Und genau diese Ruhe und Harmonie ist so essenziell, um den Kindern die Möglichkeit zu bieten, einfach Kind sein zu können. Und während ich schon am Planen für das nächste ... Ding, dong. Oh, sorry, die Kinder sind da, muss jetzt aufhören. Also bis zum nächsten Mal.  

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