Das Leben hält Überraschungen bereit, die man nicht planen kann – wie ein unerwarteter Plot Twist in einem Film, der dich alles neu betrachten lässt. Mein persönlicher Twist? Plötzlich alleinerziehender Vater durch die unerwartete Trennung vor weniger als einem Jahr. Reset für den klassischen Lebensentwurf. Was ändert sich jetzt? Gefühlt ALLES. In dieser Kolumne nehme ich euch mit in mein Leben mit allen Herausforderungen und Chancen für mich, die Kinder und auch die Mutter. „Ihr könnt alles, was Frauen auch können. Außer Stillen“. Ein Satz, den der Kursleiter im Geburtsvorbereitungskurs in einer exklusiven Männerrunde hat fallen lassen. Klingt erst einmal logisch. Wir sind ja alle Menschen. Doch jeder im Stuhlkreis dachte leise: ECHT?! Heute sage ich: Ja, Mann! Sechs Jahre sind vergangen, um zu testen, was dran ist. Kurzer Spoiler: alles. Nur in der Gesellschaft ist das nicht angekommen. Wie auch, es wurde ja nur in der kleinen Runde erzählt. Ein schneller Blick in die Regale der Bibliotheken und Onlinehändler offenbart: Man scheint als alleinerziehender Vater nahezu unsichtbar. Viele Ratgeber nehmen die Sicht der Mutter ein. Oder zeigen eine Frau auf dem Cover – lächelnd natürlich. Auch bei Kinderbüchern über Trennung ist es oft der Vater, der die Familie verlässt. Der Klassiker eben. Uff. Väter als Randnotiz. Für mich keine Option, ich muss die Rolle aktiv leben. Das sollte auch für alle Paare gelten. Vaterschaft beginnt da, wo man sich entschieden hat, dass aus Spaß etwas Wildes entsteht. Wer’s nicht so sieht, braucht keine Kinder, sondern vielleicht etwas ganz anderes im Leben. Oft sehe ich, dass auch in einer intakten Partnerschaft die Mutter mehr übernimmt als sie will oder kann. Warum? Vielleicht machen wir es uns selbst einfach so verdammt bequem in den traditionellen Rollen, ohne sie zu hinterfragen. In einer Welt, in der „Working Mom“ schon fast ein Schimpfwort ist und Väter Applaus bekommen, die sich um ihre Kids kümmern, weiß ich nicht, ob ich darüber lachen oder weinen soll. Dabei ist das doch Teil des Deals. Jeder braucht den Raum, auch einmal Mensch zu sein und nicht nur Elternteil, solange dieser Luxus möglich ist. Und nein, Handy auf Toilette oder Duschen ist keine Me-Time.
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