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In guten Händen

Wenn es Zeit ist, über die erste Betreuung für das Kind nachzudenken, gehen Eltern viele Gedanken und auch Emotionen durch den Kopf. Wir haben für euch die möglichen Betreuungsformate für unter Dreijährige und ein paar Tipps für den Start zusammen gestellt.

zwei Kleinkinder spielen in einer Kita mit Bauklötzen und Spielzeugauto, ein Kind ist im Vordergrund, das andere im Hintergrund unscharf

Tanja Römmer-Collmann

05.02.2024

Lesezeit 3 Minuten

Die Entscheidung, wann Eltern wieder arbeiten gehen und ihre Kinder in eine Betreuung geben, ist so individuell wie jede Familie selbst. Das Kind das erste Mal abzugeben, fällt Eltern nie ganz leicht, egal wie alt dieses ist. Umso besser, wenn wir uns gewiß sein können, dass unser Kind an dem Ort, an dem es ab jetzt seine Vormittage verbringt gut aufgehoben ist und achtsam beim Großwerden begleitet wird. Im besten Fall finden wir durch die Betreuung und die sich damit verbundenen sozialen Kontakte das viel gelobte Dorf, das es braucht, um ein Kind groß zu ziehen.

Die KINDERTAGESSTÄTTE oder kurz Kita ist die klassische Form der Kinderbetreuung in Deutschland, die wir früher als vormittäglichen Kindergarten gekannt haben. Inzwischen sind die Öffnungszeiten bis in den Nachmittag erweitert und zumeist gibt es eine oder zwei Gruppen auch für U3-Kinder. Das können Gruppen sein nur für die ganz Kleinen oder sogenannte Familiengruppen mit kleinen und etwas älteren Kindern zusammen. Vorteil ist, dass die Kinder bis zur Vorschulzeit in ein und derselben Kita bleiben können und dass die Betreuung sehr verlässlich ist. Aus Sicht mancher Eltern ein Nachteil ist anfangs die entsprechende Größe der Einrichtung, die das Kind nicht überschaut. Kitas gibt es von der Stadt beziehungsweise dem Jugendamt, den Kirchen, weiteren Trägern der freien Wohlfahrtspflege und natürlich auch als privat geführte Betriebe.

Die TAGESPFLEGE empfinden viele Eltern von U3-Kinder als den idealen Einstieg in die Betreuung: Die Tagesmutter – oder der seltenere Tagesvater – darf maximal fünf Kinder gleichzeitig in die kleine Gruppe aufnehmen, die sie oder er in der Regel in ihren eigenen vier Wänden in einem extra dafür zugelassenen Bereich betreut. Es geht also deutlich ruhiger zu und die Betreuung fühlt sich für das Kind im Idealfall wie ein zweites Zuhause an. Die eine, feste Bezugsperson ist zugleich ihr Nachteil: Ist die Tagesmutter krank oder nimmt sich eine Auszeit, müssen die Eltern ihr Kind einer Ersatz-Tagesmutter anvertrauen oder anderweitig improvisieren.

Die GROSSTAGESPFLEGE ist im Prinzip eine eingruppige Mini-Kita mit vor allem U3-Kindern. Hierzu tun sich zwei, meist drei Pflegepersonen zusammen und betreuen in angemieteten Räumen bis zu neun Kinder gemeinsam. Die Anforderungen an die fachliche Qualifikation und den Betrieb sind hoch und entsprechen weitgehend denen einer Kita: So muss beispielsweise mindestens eine der Pflegepersonen pädagogisch ausgebildet sein. In Düsseldorf gelten für Großtagespflegen daher auch die Kitabeitragssätze. Urlaubszeiten der Mtarbeiter:innen können Großtagespflegen so absprechen, dass die Kinder fast durchweg betreut sind; auch Krankheitsfälle sind hier weniger problematisch. Es gibt in Düsseldorf etliche Großtagespflegen, die gleich mehrere Filialen betreiben.

 

ältere afrikanische Frau sitzt mit zwei kleinen Kindern auf dem Boden, im Hintergrund andere Erwachsene

Ein Dorf fürs Kind

Ein afrikanisches Sprichwort sagt: „Es braucht ein Dorf, um ein Kind großzuziehen.“ Anderswo ist es auch heute noch so, dass Kinder selbstverständlich nicht nur im eigenen Zuhause, sondern auch bei Verwandten und in der Nachbarschaft aufwachsen. So bildet sich mit der Zeit ein schützendes, soziales Netz um das Kind herum – und es hat ausreichend Gelegenheit, neue Erfahrungen mit Gleichaltrigen und anderen Bezugspersonen zu machen. Ab einem Alter von zwei bis drei Jahren suchen Kinder bewusst den Kontakt zu anderen Kindern. Denn sie spüren instinktiv, dass sie viele Fähigkeiten, gerade im Sozialverhalten, von und mit anderen Kindern schneller und einfacher lernen als von den Großen. Insofern ersetzt die Betreuungszeit hierzulande Kindern auch ein wenig ihren „Dorfplatz“.

Zwei- bis dreistündige SPIELGRUPPEN ohne Eltern sind eine Möglichkeit, wenn der Hauptzweck der Fremdbetreuung ist, das Kleinkind mit Gleichaltrigen in Kontakt zu bringen und selbst etwas Zeit zum Einkaufen, für einen Friseurtermin oder für das Geschwisterkind zu haben. Meist konzipiert für Zwei- bis Dreijährige sind Spielgruppen, die zum Beispiel vom Kinderschutzbund, Awo, Diakonie oder anderen Trägern angeboten werden, zur Betreuung kaum geeignet, um die Berufstätigkeit der Eltern abzudecken. Sie können aber für das Kind gegen Ende der Elternzeit ein sanfter Einstieg und eine Vorbereitung für die Fremdbetreuung sein. Die Kinder lernen dort die ersten Rituale des Zusammenseins wie gemeinsames Aufräumen, gemeinsames Essen und Trinken, ein Morgenlied und ein Abschiedslied.

Auch die GROSSELTERN als Hilfe bei der Kinderbetreuung stehen aktuell hoch im Kurs. Während der Coronazeit sind viele Familien wieder näher zusammengerückt und unterstützen sich in Alltagsdingen. Gerade in Offene Absprachen über Erwartungen und Erziehung sind hier unerlässlich. Klar sollte sein, ob die Grosseltern auch eine Erziehungsfunktion übernehmen sollten, denn gerade wenn die Betreuung im Alltag eine gewisse Regelmäßigkeit erhält, sind klare Absprachen in Erziehungsfragen notwendig um Konflikte zu vermeiden. Gleichzeitig sollten sich Eltern auch bewusst machen, dass es sich hierbei meist um eine Gefälligkeit und keine Dienstleistung handelt.

Eine KINDERFRAU, die ins Haus kommt oder ein AU-PAIR, das für ein Jahr oder länger bei der Familie wohnt, sind weitere Betreuungsmodelle, die für etliche Familien eine individuelle Lösung darstellen und ihnen weiterhelfen. Gerade, wenn Kinder verschiedenen Alters im Haushalt leben, decken Kinderfrau und Au-pair-Gast gleich alle Altersstufen mit ihrer Betreuung ab und übernehmen auch Dienste im Haushalt. Die Eltern überlassen ihnen im Idealfall das heimische Tagesgeschehen und übernehmen abends wieder an Ort und Stelle. Für die Kinder hat dieses Modell den Vorteil, dass sie in ihren eigenen vier Wänden betreut werden. Natürlich benötigen Familien den Platz und die erforderlichen finanziellen Mittel. Au-pairs profitieren im Idealfall vom Familienaufenthalt und bauen sich eine Zukunft in Deutschland auf.

Einen Platz finden 

Der „i-Punkt Familie“ der Stadt Düsseldorf berät alle Eltern über die U3-Betreuung und viele weitere Familienthemen. Über Düsseldorf hinaus bekannt ist der angeschlossene Kita-Navigator, eine Plattform, mit der Eltern die Kitas in ihrem Stadtteil suchen und ihr Kind für einen Platz vormerken lassen können.

Ein engagierter Tagesvater hat mit Lilovi eine Plattform an den Start gebracht, die freie Betreuungsplätze in Tagespflegen und Großtagespflegen anzeigt. Betreuungszeiten, Anzahl der Kinder, pädagogisches Konzept, Ernährung und mehr – alle wichtigen Infos sind auf einen Blick ersichtlich. Das kostenfreie Angebot startete im Frühjahr 2021 und ist sehr gut angelaufen. 

Im Mittelpunkt der Familie

Seit mehr als 20 Jahren informieren wir Eltern, Großeltern und alle, die mit Kindern leben oder arbeiten über Neuigkeiten aus der Region, Veranstaltungen, Themen, Tipps und Angebote. Wir entdecken die Stadt und ihre Umgebung auch immer wieder neu – das Entdeckte teilen wir gerne mit euch.

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