Es kommt allerdings immer wieder vor, dass der Klassenchat Eltern und Kindern gleichermaßen Sorgen bereitet: Beleidigungen, Drohungen oder die Ausgrenzung aus dem gemeinsamen Chat können sich schnell zu Mobbing zuspitzen. „Weil Messenger-Dienste im Alltag vieler junger Menschen bereits selbstverständlich sind, müssen die Kinder auch wissen, wie sie sich in einem Klassenchat angemessen verhalten“, bekräftigt Iren Schulz, Mediencoach bei „SCHAU HIN!“. Was im Chat besprochen oder geteilt wird und wie der Umgang untereinander geregelt ist, muss von Anfang an festgelegt werden. Schulz rät dazu, das Thema auf Elternabenden oder in den Elterngruppen gemeinsam zu besprechen. Gründen die Kinder eine Chatgruppe, können Eltern dabei unterstützen, gute Regeln der Kommunikation einzuführen, Tipps geben und als Vertrauenspersonen agieren. Wichtig ist allerdings, dass die Schüler:innen selbst dafür sorgen, dass es im Klassenchat fair zugeht. Eine ständige Anwesenheit oder Kontrolle durch die Eltern unterbindet eher ein engagiertes Handeln der Kinder. „Klassenchats sind eine Möglichkeit, Gemeinschaft zu empfinden und die Bindung untereinander zu stärken“, erklärt Schulz. Gerade jüngeren Nutzer:innen ist häufig gar nicht bewusst, welche Konsequenzen das unbedachte Versenden von herabwürdigenden Nachrichten, Fotos und Videos im Klassenchat haben kann. Mediencoach Iren Schulz: „Es ist wichtig, dass Eltern ihrem Kind vermitteln, dass aus vermeintlichem Spaß schnell Mobbing werden kann mit ganz realen Folgen für die Betroffenen, auch wenn es online stattfindet.“ Die Verbreitung von Inhalten über digitale Kanäle bedeutet auch eine Verantwortung. Schulz: „Kinder sollten lernen, sorgsam mit den eigenen Daten und mit denen anderer Menschen umzugehen.“ Denn verschickte Aufnahmen und Screenshots können nicht immer wieder gelöscht werden, schnell landen sie in anderen Kanälen und können dort ein Ausgangspunkt für Cybermobbing sein.
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