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Was mit Kunst!?

Kunstvermittlerin Jana-Catharina Israel von der Kunsthalle Düsseldorf weiß, wie sich junge Menschen durch kreative Freiräume und Familienangebote für Museen begeistern.

Porträt der Kunstvermittlerin Jana-Catharina Israel vor einer Mauer mit grauen Mauersteinen

Viola Gräfenstein

27.11.2025

Lesezeit 2 Minuten

Frau Israel, überall sieht man Jugendliche mit dem Handy in der Hand. Wie schwer ist es, sie heute noch für Kunst zu begeistern?

Meine Erfahrung zeigt: Jugendliche lassen sich durchaus begeistern, wenn sie ernst genommen werden. Sie wünschen sich echte Beteiligung und Mitsprache. Wenn wir ihnen auf Augenhöhe begegnen und ihre Lebenswelt anerkennen, entstehen wunderbare Zugänge. Manchmal drehen sie zum Beispiel TikTok-Videos im Ausstellungsraum und nutzen den Ort als „dritten Ort“ zum Ausgleich zwischen Schule und Familie für sich. Das kann ein erster Schritt sein, und darauf lässt sich aufbauen.

Viele Museen kämpfen mit der Frage: Wie erreichen wir Kinder und Jugendliche überhaupt?

Wichtig ist, Angebote zu schaffen, die wirklich ansprechen. In der Kunsthalle Düsseldorf arbeiten wir viel mit Schulen zusammen – etwa über Projekte wie Kulturstrolche, Jugend, Kultur, Schule oder den Kulturrucksack. Hinzu kommen Familientage, Ferienworkshops oder besondere Formate wie die Kindermuseumsnacht oder Angebote zu Halloween. Solche gemeinsamen Erlebnisse bleiben im Gedächtnis und machen Lust auf mehr.

Was bedeutet Kunst für junge Menschen – gerade heute?

Kunst ist ein individueller Ausdruck, frei von Leistungsdruck. Kinder und Jugendliche erleben in Schule und Alltag oft klare Vorgaben. In der Kunst dürfen sie anders denken, Neues ausprobieren und eigene Sichtweisen entwickeln. Durch kreatives Tun haben sie die Möglichkeit, sich selbst und der Umwelt neu zu begegnen. Das ist unglaublich wertvoll für ihre persönliche Entwicklung.

Gibt es Projekte, die besonders gut funktionieren?

Ein großes Erfolgsprojekt ist „Was mit Kunst!?“ im KIT – Kunst im Tunnel, das zur Kunsthalle Düsseldorf gehört. Es findet alle zwei Jahre auch an weiteren Kulturorten in Düsseldorf statt. Über 50 Jugendliche haben dort fast ein Jahr lang gemeinsam mit Düsseldorfer Künstler:innen eigene Arbeiten entwickelt und ausgestellt. Wir haben persönlich in Schulen für das Projekt geworben und daraus entstand eine sehr diverse Gruppe. Das Durchhaltevermögen war beeindruckend.

Wie gelingt es, so unterschiedliche Interessen zu vereinen?

Nicht jedes Angebot passt zu jedem Kind, und das ist völlig in Ordnung. Wir bieten ein breites Spektrum: von Textilkunst über Nachhaltigkeit bis hin zu elektronischer Musik. Entscheidend ist, die Neugier zu wecken und Räume zu schaffen, in denen sich Kinder kreativ ausprobieren können.

Was raten Sie Eltern, deren Kinder keine Lust auf Museumsbesuche haben?

Am besten orientieren sich Eltern an den Interessen ihrer Kinder. Ein Workshop zu einem Lieblingsthema oder ein kreativer Ferientag kann Wunder wirken. Auf Plattformen wie www.musenkuss-duesseldorf.de gibt es passende kulturelle Bildungsangebote zum Ausprobieren.

Was bietet die Kunsthalle Düsseldorf Eltern und Kindern zukünftig an?

Die Kunsthalle Düsseldorf wird voraussichtlich ab Sommer 2026 für drei Jahre saniert. Allerdings sind in allen 50 Düsseldorfer Stadtteilen zahlreiche Projekte geplant. Darunter viele partizipative Vorhaben mit Künstlerinnen und Künstlern vor Ort. Es wird ein „Atelier auf Rädern“ geben, ganz nach dem Motto: „Die Kunst kommt zu euch.“

Das Gespräch führte Viola Gräfenstein.

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