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Von Hochstaplern und Raumwundern

Sima Niroumand ist Designerin, Innenraumgestalterin, Stauraum-Zauberin. Mit ihrem Unternehmen Habitiny berät sie Familien und holt mit kreativen Ideen das Maximum aus kleinen Wohnungen heraus. Zusammen mit Mann und zwei Söhnen lebt sie in Köln.

Porträt von Sima Niroumand

Susanne Werding

26.04.2023

Lesezeit 2 Minuten

Sima, auf wie vielen Quadratmetern lebt ihr denn?

Hm, so genau weiß ich das tatsächlich gar nicht. Etwa 70 Quadratmeter, schätze ich.

Dann kommt es auf die Größe gar nicht so an?

Ich denke, es geht eher darum, wie man den Raum über den man verfügt, nutzt und gestaltet.

Mit welchen Problemen kommen Familien am häufigsten auf dich zu?

Grundsätzlich ist das Thema eigentlich fast immer mangelnder Stauraum und meistens fehlt ein Zimmer. Der Klassiker ist ja: Irgendwann ist man mal als Paar in eine Wohnung gezogen und hat sich entsprechend eingerichtet. Dann kommt das erste Kind, gegebenenfalls noch das zweite. Spätestens dann fehlt einfach ein Raum. Ich versuche, meinen Kunden bedürfnisorientierte und individuelle Lösungen anzubieten.

Aber einen Rückzugsort braucht doch jeder, oder?

Auf jeden Fall. Aber muss nicht unbedingt ein eigenes Zimmer sein.

Was gibt es denn sonst für Möglichkeiten?

Bei uns beispielsweise teilen sich die Kinder ein Zimmer. Dafür haben wir aber, wie wir ihn nennen, unseren Exitroom. Dieser Raum ist grade mal sechs Quadratmeter groß, aber da ist ein kleiner Schreibtisch drin und ein Gästebett. Genutzt wird das Zimmer von jedem Familienmitglied, das ihn gerade braucht. Wenn eines der Kinder beispielsweise Übernachtungsbesuch hat. Oder eine große Legolandschaft aufbauen will. Oder wenn ich ungestört arbeiten möchte. Zugleich haben wir diesen Raum aber quasi in Reserve, wenn die Kinder irgendwann vielleicht nicht mehr ein Zimmer teilen wollen.

Heißt das, man muss sich vielleicht auch von dem klassischen Wohnzimmer-, Schlafzimmer-, Kinderzimmer-Gedanken lösen?

Ja, es ist sinnvoll, statt nach Zimmern erst einmal nach den aktuellen Bedürfnissen jedes Einzelnen zu schauen. Sich zu fragen: Wo fehlt der Raum und wofür? Dann kann man überlegen, wie der Platz der da ist, am sinnvollsten zu nutzen ist. So kann man in einem Raum auch mehrere Bedürfnisse erfüllen. Wie eben beispielsweise im Schlafzimmer, das ja nur nachts genutzt wird, einen Arbeitsplatz einzurichten, den man aber hinter einem Raumteiler oder Vorhang verschwinden lassen kann.

Es macht Sinn, sich einen langfristigen Plan zu machen, der aber flexibel bleiben darf. Einige Meilensteine weiß man ja im Voraus. Der Schuleintritt beispielsweise, wenn das Kind einen Schreibtisch braucht. Oder die Teenagerzeit. Es ist wichtig, die Bedürfnisse jedes Einzelnen zu berücksichtigen. Und die ändern sich eben je nach Lebensabschnitt.

Hast du Tipps für uns, wie man  schon mit wenig Aufwand mehr Platz schaffen kann?

Das Wichtigste ist, strukturell ranzugehen. Also zu überlegen, was brauchen wir wirklich und wie können wir das vielleicht mit dem was wir schon haben, umsetzen. Und bevor man ans große Möbelschieben geht, die Möbelstücke einfach mal ausmessen und mit Tape auf den Boden kleben. So bekommt man eine viel bessere Vorstellung von den Dimensionen und sieht im Zweifel direkt, was nicht funktioniert.

Gib den Dingen mehr als eine Funktion, das ist wohl der wichtigste Tipp. Vor allem multifunktionale Möbel sparen Platz und wachsen mit den sich ändernden Bedürfnissen. So kann ein Bett auch eine Spielwiese und gleichzeitig ein Schrank sein, ein ausziehbarer Wickeltisch wird später zum ausziehbaren Basteltisch.

Und nicht zuletzt haben wir alle einfach zu viel Kram. Wer mindestens zwei Mal im Jahr alle Dinge auf ihre Nützlichkeit überprüft und nicht mehr benötigte Sachen weggibt, schafft Luft.

Das Gespräch führte Susanne Werding.

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