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Wissen hilft heilen

Eckhard Aleksandrov kümmert sich ehrenamtlich darum, dass das ZEntrum für BRustgesundheit und BrustkrebsAngelegenheiten (zebra) Betroffene kostenlos unterstützen und beraten kann.

Mann im weißen Hemd mit Plüschzebra vor Baum und Mauer

Pia Arras-Pretzler

06.09.2022

Lesezeit 2 Minuten

„Wo soll ich anfangen?“, fragt Eckhard Aleksandrov voller Energie. Wir treffen uns an seiner Lieblingsstrecke am linken Rheinufer zwischen Oberkassel und Heerdt. Aleksandrov ist Physiker, arbeitet als Senior IT-Consultant von zu Hause aus, ist laut eigenen Angaben ein extrovertierter Introvertierter und im Moment so glücklich wie nie zuvor in seinem Leben – seine Frau und er haben vor nicht allzu langer Zeit geheiratet und einen Sohn bekommen. Weil der Oktober Brustkrebsmonat ist, passt es hervorragend, dass wir uns an diesem heißen Augusttag unterhalten, denn Aleksandrov ist nicht nur begeisterter junger Vater, sondern auch Vorstandsvorsitzender des Vereins zur Förderung der Senologie/Brustklinik e. V. Der Verein wurde 1993 von Prof. Audretsch gegründet, der sich schon früh für schonende und brusterhaltende Behandlungen starkmachte. Der Verein setzt sich für Früherkennung, Forschung und Heilung der Krankheit ein und möchte Betroffene – in der Zwischenzeit ist jeder zehnte ein Mann –  auf ihrem Weg unterstützen. zebra ist ein Projekt des Vereins und Deutschlands einziges unabhängiges Informationszentrum zum Thema Brustkrebs. In der Presse taucht zebra immer wieder mit Charity-Aktionen auf, mit denen Spenden akquiriert werden, denn: „Zu unserer Beratungsstelle an der Prinz-Georg-Straße kann jeder jederzeit kommen, wenn sie oder er Hilfe oder Rat braucht, wir sind telefonisch auch immer erreichbar und rufen verlässlich zurück, wenn uns ein Anruf außerhalb der Öffnungszeiten erreicht. Unsere Ärztinnen und Psychoonkologinnen beraten kostenfrei und wir sind von keinem Krankenhaus und keiner Pharmafirma abhängig – das ist uns ganz wichtig.“

 

Als Schüler wusste ich das noch nicht, aber: Ich bin ein Lerner! Ich bin neugierig und lerne gern Neues. Ich lerne jeden Tag etwas!

Eckhard Aleksandrov

Wie kommt nun ein junger Mann dazu, so viel Herzblut in dieses Thema zu stecken? „In meiner Familie gab es ganz viel Brustkrebs – meine Mutter, meine Tante, die Cousine meiner Mutter, meine Oma … Es war am Tag nach meinem sechsten Geburtstag, als meine Mutter zum ersten Mal die Diagnose bekam. Für ein Kind ist so eine Situation ein Schock. Meine Mutter hatte Glück, sie geriet an Prof. Audretsch, und aus Dankbarkeit hat sie sich von da an für den Verein und dann für zebra eingesetzt. Wissen Sie, das waren die 90er-Jahre! Es gab kein Internet und man kam ganz schlecht an Informationen. Außerdem war das Thema weibliche Brust damals auch noch stärker tabuisiert als heute, da war jede Menge Aufklärungsarbeit gefragt.“ Weil es für seine Mutter manchmal am einfachsten war, ihren Sohn mit zu den Vorträgen des Vereins zu nehmen, wuchs der kleine Eckhard völlig selbstverständlich mit dem Thema Brustkrebs auf. Und brachte sich von Anfang mit seinem Händchen für Computer und IT-Themen ein: „Ich habe mich schon als Jugendlicher um die Mikros und den Beamer gekümmert.“ Aleksandrov wuchs also buchstäblich mit zebra auf. Lange Jahre war er als IT-Berater im Vorstand und wurde im letzten Jahr einstimmig zum Vorsitzenden gewählt, als Frau Dr. Resch sich zurückziehen wollte. Als Vereinsvorsitzender sieht er seine Aufgabe darin, dafür zu sorgen, dass die Beratungsstelle gut arbeiten kann und zukunftsfähig aufgestellt ist. „Ich bin eher im Hintergrund tätig und schaue, dass alles läuft. Wir haben zum Beispiel viele Mitglieder, die über keine eigene E-Mail-Adresse verfügen, und deshalb schicken wir Einladungen etc. zum Teil auch noch per Post raus. Und damit nicht so viel Zeit fürs Falten und Eintüten draufgeht, strecke ich meine Fühler gerade nach einer gebrauchten Kuvertiermaschine aus. Ich hab’ da schon was im Auge …“ An die Krankheit seiner Mutter erinnert sich Eckhard Aleksandrov nur mehr in Schlaglichtern. „Ich weiß noch, ich wollte unbedingt zur letzten Bestrahlung mitkommen, und ich musste meiner Mutter davor hoch und heilig versprechen, dass ich nicht weglaufe und verlorengehe. Ich saß also dort im Überwachungsraum, daran kann ich mich noch ganz genau erinnern. Danach soll ich gesagt haben: Jetzt wird alles gut, Mama.“ Ganz recht hatte er damit leider nicht – der kleine Junge, der er damals war, brauchte Zeit, die traumatische Situation zu verarbeiten. Und später, als Jugendlicher, saß er eigenen Angaben zufolge vielleicht länger vor dem PC, als man das als Eltern akzeptabel findet: „Aber meine Mutter und mein Stiefvater blieben entspannt, solange es in der Schule gut lief.“ Unter anderem dieses Entspanntsein möchte er seinem Sohn weitergeben – und das Vertrauen, dass sich schlimme Situationen lösen lassen, wenn man sich rechtzeitig Rat und Hilfe holt.

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